Podiumsgespräch mit Buchpräsentation „Pornographisierung von Gesellschaft?“

Pornographie bewegt sich im Spannungsfeld von Gewalt, Schund und sexueller Selbstbestimmung: Während Pornographie gemeinhin als moralisch anstößig betrachtet wird, fokussierte sich die letzte PorNO-Kampagne der Zeitschrift EMMA (2007) auf die Aspekte der Pornographisierung des Alltags, die sich zum Beispiel in deutlich sexualisierten Selbstdarstellungen von Jugendlichen in sozialen Netzwerken äußert. Demgegenüber nutzen für sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung und Vielfalt eintretende Aktivist*innen sexuell explizite Bilder / Nacktdarstellungen, um emanzipatorische Vorstellungen einer selbstbestimmten Sexualität in einer Welt vielfältiger Geschlechter und Sexualitäten zu entwickeln.

All dies wird unter dem Stichwort der „Pornographisierung von Gesellschaft“ verhandelt. Im Podiumsgespräch diskutiert Dr. Ulrike Lembke mit Dr. Laura Méritt (Sexclusivitäten Berlin), Brunhild Fischer (Vorsitzende der Versammlung der Sächsischen Landesanstalt) und Robert Lüddecke (Sexualpädagoge, u.a. M.A. für Angewandte Sexualwissenschaft), ob unsere Gesellschaft pornographisiert ist, wie sich dies konkret äußert und was ein angemessener Umgang mit Jugendlichen in Bezug auf sexuelle explizite Darstellungen ist. Die Veranstaltung dient zugleich der Präsentation des Sammelbandes „Pornographie. Im Blickwinkel der feministischen Bewegungen, der Porn Studies, der Medienforschung und des Rechts“, der von Dr. Anja Schmidt herausgegeben wurde.

Referent_in / Kooperationspartner_innen:

Dr. Anja Schmidt, Dr. Laura Meritt, Dr. Ulrike Lembke
RosaLinde Leipzig e.V.
FraKu. Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur

Eintritt:

frei