Herr Mass: Wann kommt denn nun die Rehabilitation §175Opfer?!
Diskussion zur Entschädigung tausender Menschen die aufgrund des alten § 175 StGB verurteilt wurden.Eine Veranstaltung von linXXnet e.V und agru – Netzwerk für linke transnationale politische und kulturelle Bildungsarbeit in Europa.
Justizminister Heiko Mass (SPD) hat nun endlich, nach Jahrzehnten lang anhaltenden Forderungen angekündigt, die Opfer des sogenannten Schwulenparagrafen 175 des Strafgesetzbuchs zu entschädigen. 2002 hat die damalige Bundesregierung lediglich Opfer entschädigt, die aufgrund dieses Paragrafen zur NS-Zeit verfolgt wurden. „Widernatürliche Unzucht, welche zwischen Personen männlichen Geschlechts oder von Menschen mit Thieren begangen wird, ist mit Gefängniß zu bestrafen; auch kann auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden.“ lautet damals der Gesetzestext.
Doch auch in der Nachkriegszeit galt der Paragraf bis 1969 weiter in der Bunderepublik. Danach war „nur noch“ die „Unzucht zwischen Männern bis zum Alter von 21 bzw. 18 Jahren“ bis zum Jahr 1994 strafbar. Nun gilt es, auch endlich die Opfer dieses unsäglichen Gesetzes zu entschädigen. Doch mehr als lose Lippenbekenntnisse gibt es dazu nicht. Susanna Karawanskij, Mitglied des deutschen Bundestages begleitet durch den Abend mit: Marco Böhme, Landtagsabgeordnete aus Leipzig und Dr. Barbara Höll, ehemalige Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Queerpolitik der Linksfraktion. Die Diskussion dreht sich um die Fragen um die Auswirkungen des Schwulenparagrafen für zehntausende Männer und wie mögliche Entschädigung aussehen müssten und endlich umgesetzt werden können.
Referent_in / Kooperationspartner_innen:
Marco Böhme, Dr. Barbara Höll
Moderation:
Susanna Karawanskij
Eintritt:
frei