Ausstellung „Halbe Stunde“

Klischees und Mythen erschweren einen vorurteilsfreien Blick auf die Menschen, die in der Prostitution tätig sind. In „Halbe Stunde“ geht es um den Blick hinter die Fassaden. Die Ausstellung erzählt von Frauen, die seit zwanzig Jahren auf der Straße stehen und dort ihre Kunden treffen; von jungen Männern, die als Escort arbeiten; von Betreibern der Bars und Hotels; von Frauen aus Bulgarien und Rumänien, die der Armut ihres Heimatlandes und ihrer Perspektivlosigkeit entkommen wollen; und auch von der selbstbewussten Domina mit eigenem Studio. Sie erzählen von ihrem Leben, ihrer Arbeit und ihrem Blick auf die Welt. Fotografiert wurde am Arbeitsort: im Hotel, der Bar oder auf der Straße. Im Kontrast dazu stehen Portraits, die in privater Atmosphäre, im Café oder der eigenen Wohnung entstanden sind. Gemeinsam mit den im Gespräch aufgezeichneten Texten ergibt sich so ein facettenreiches Bild der porträtierten Personen. Wie viel sie von sich zeigen wollen, entscheiden sie selbst. So entstehen Portraits, die den Persönlichkeiten nahe kommen, ohne sie bloßzustellen.

Die Serie entstand in Hamburg, St. Georg. Die Stimmung in diesem Stadtteil ist angespannt. Polizeikontrollen, das Kontaktverbot und damit verbundene Bußgelder für Prostituierte und Freier wirken sich auf die Arbeit und ihr Leben aus.

Vernissage 11.11., 21:00

Referent_in / Kooperationspartner_innen:

Tanja Birkner

Eintritt:

frei