„Homosexualität und Gesellschaft in den 1980er-Jahren im Raum Halle“, interaktiver Vortrag mit Ants Kiel

Anfang der 1980er-Jahre war Homosexualität in der DDR trotz der Straffreiheit unter Erwachsenen ein  Tabu-Thema. Es gab keine Beiträge in den Medien, in Sexualerziehung fand es kaum positive Erwähnung und die Suche nach einer/einem Partner/in war schwierig. Dennoch konnten schon damals einige homosexuelle Menschen ihre Bedürfnisse (meist versteckt) ausleben. Wie in anderen Städten gründete sich (misstrauisch vom Staat beobachtet) unter dem Dach der evangelischen Kirche auch im Raum Halle ein Arbeitskreis, der würdiger Treffpunkt für Homosexuelle sein wollte. Er gab zudem ab 1987/88 Anstöße in die Gesellschaft und setzte sich für Gleichberechtigung und Akzeptanzförderung ein. Ab 1988 traf sich außerdem in der Evangelischen Studentengemeinde eine Lesbengruppe. Zu diesem Zeitpunkt fand auch eine Öffnung in der Gesellschaft und in Institutionen statt. Beiträge und Bücher erschienen, Partnerschaftanzeigen konnten veröffentlicht werden und die volle Gleichstellung von Hetero- und Homosexualität im Strafrecht beeinflussten die Lebenssituation von Lesben und Schwulen positiv. Der Vortrag wird sowohl auf Entwicklungen in den 1980er-Jahren in Bezug auf Homosexualität in der gesamten DDR wie auch im Raum Halle eingehen und vor allem die Geschichte des Arbeitskreises bei der Evangelischen Stadtmission Revue passieren lassen. Es soll ein Abend der Rückschau mit vielen Erinnerungen und Anekdoten sein. Erlebnisse und Erinnerungsstücke können gern mit- und eingebracht werden.

Referent_in / Kooperationspartner_innen:

Ants Kiel

Eintritt:

frei