Fear of a queer education? Anmerkungen zu einer (macht-)kritischen politisierten Pädagogik
Diversität, Heterogenität, Vielfalt, Pluralisierung und Differenz, diese Begriffe gelten neuerdings als „Zauberworte“ in pädagogischen Diskursen und werden seit den 90er Jahren in der Erziehungswissenschaft thematisiert. Doch welche Vielfalt und Differenz ist damit gemeint und wie wird dies in pädagogischen Konzepten umgesetzt. Liegt den Erweiterungen pädagogisch-konzeptioneller Praxis weiterhin ein hegemonialer heteronormativer Diskurs zu Grunde? Im Vortrag soll aus dekonstruktivistischer Perspektive auf die verwobenen Prozesse von Einschließung und Ausschließung in der Pädagogik aufmerksam gemacht werden. Wenn Pädagogik als Schnittstelle zwischen Macht, Wissen, Herrschaft, Diskursen und Vermittlung konzeptioniert werden kann, dann ist der zentrale Topos pädagogischen Handelns der Umgang mit Normen und Normativität. Aus dekonstruktivistischer Perspektive erscheint es aber obsolet nach einer „Wahrheit“ des geschlechtlichen und sexuellen Körpers zu fragen. Eine kritische Pädagogik, versucht die gesellschaftlichen Stratifikationslinien entlang der Kategorien Geschlecht und Sexualität zu überwinden und Vielfältigkeit und Grenzüberschreitungen anzuerkennen. Genau diese Interpretationsräume und Zuschreibungen zu öffnen und zu erweitern, muss Aufgabe einer queeren Pädagogik und einer neo-emanzipatorischen Sexualpädagogik sein. Daran schließt sich die Frage an: Wie muss Pädagogik konzeptioniert sein, damit Menschen die Möglichkeit haben „andere“ Menschen zu werden?
Referent_in / Kooperationspartner_innen:
Johannes Nitschke
RosaLinde Leipzig e.V.
Eintritt:
frei